Sie sind der neueste Trend unter Digital Natives. Sprechende Handys, Autos und Kühlschränke erlauben einen gerechteren Zugang und Umgang mit elektronischen Geräten, dem Internet und all den anderen Errungenschaften des digitalen Zeitalters. Egal ob Sehschwache, Alter oder eine andere Einschränkung: Jeder kann jetzt Artikel im Internet lesen, ohne Fernbedienung Programme wählen oder den Einkauf über einen Lautsprecher erledigen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Sprachassistenten vorgestellt.
Ihr Zuhause ist das iPhone, die iWatch, ein Apple Computer oder das iPad. Egal ob Mailprogramm öffnen, die Freundin anrufen oder nach einem Geburtstagsgeschenk im Internet suchen – Siri erleichtert Apple Benutzern seit 2011 das Leben. Zu Ruhm gelangte Apples intelligente digitale Assistentin durch Fernsehserien wie The Big Bang Theory. Wie funktioniert Siri? Die Sprachdaten werden an einen Apple-Server gesandt und verarbeitet. Die Anweisung des Users wird dann zu einer Website, einem Apple Gerät oder einem anderen Ort gesandt. Die Verbindung zum Apple Server ist verschlüsselt und jede Anfrage ist, so Apple, durch einen einmaligen Identifier signiert.
Wohl kaum ein Assistent hat mehr Kritik ausgelöst wie Amazons Alexa. Sie ist die Software des intelligenten Lautsprechers von Amazon. Über Amazon Echo können z. B. Filme und Musik abgespielt und Einkäufe erledigt werden. Bei Echo heißen diese Funktionen Skills. Skills können auch über Drittanbieter erworben werden. Die Kritik: Alle Sprachbotschaften werden dauerhaft in der Amazon-Cloud gespeichert. Darüber hinaus haben Drittanbieter Zugang zu diesen Sprachbotschaften. Der wirkliche Knackpunkt: Amazon-Mitarbeiter können Privatgespräche mitanhören. Alexa aktiviert sich durch ein spezifisches Wort. Sie muss jedoch kontinuierlich zuhören, um diesem Sprachbefehl folgen zu können.
Cortana ist Microsofts Versuch, auf diesem Markt Fuß zu fassen. Die Spracherkennung funktioniert auf Windows 10, Android, iOS und Xbox One. Wie bei allen Spracherkennungssystemen muss auch hier auf einen Server von Microsoft zugegriffen werden. Bisher sind noch keine Datenschutzlecks wie bei Amazons Spracherkennung bekannt – was aber nicht bedeutet, dass es diese nicht gibt.
Watson ist ein Langzeitprojekt von IBM im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Spracherkennung ist jedoch nur ein Aspekt dieses Programms. Die grundlegende Aufgabe dieser Spracherkennungssoftware ist es, der menschlichen Intelligenz so nahe wie möglich zu kommen. Das Programm findet Fakten in großen Datenbanken, analysiert Informationen und generiert aufgrund dieser Informationen neues Wissen – und zwar erfolgreich. Ein japanischer Versicherungskonzern ersetzte 34 Mitarbeiter durch Watson. Die Software könne, so der Konzern, die medizinische Vorgeschichte der Versicherten besser als menschliche Mitarbeiter überprüfen. Darüber hinaus erstellte das Programm 2016 einen Trailer für den Film Das Morgan Projekt und schlägt seit Jahren Menschen im Spiel Jeopardy.
Für die einen eine Freude, für die anderen Grund zur Sorge: Spracherkennungssoftware. Denn damit diese digitalen Helfer funktionieren, müssen sie tief in unsere Privatsphäre eingreifen.
Unabhängig von unserer Sorge besteht die Zukunft zweifelsfrei aus intelligenten Geräten. Ein Kühlschrank, der bei fehlender Milch eine Nachricht an den Supermarkt schickt. Eine Heizung, die bei einer Störung den Installateur gleich selbst anruft. Es hat in der Geschichte der Menschheit schon schlimmere Zukunftsvisionen gegeben.
Datum: 28.02.2020
Redaktion: fairplay konzept. raum. messe.
Datum: 22.12.2024